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Klinik-Nachrichten

04.05.2023

Den Menschen als Ganzes betrachten, um ein individuelles Schmerztherapie-Konzept zu erarbeiten


Beim 1. Saarbrücker ONKO-FORUM am Samstag, 13. Mai 2023, hält Oberärztin Dr. Maria Schlicher um 15 Uhr einen Vortrag zum Thema „Mit individueller Schmerztherapie zurück ins Leben“. Das ONKO-FORUM findet statt im Saarrondo, Quartier Eurobahnhof, Europaallee 4a, 66113 Saarbrücken. Mehr Informationen gibt es auf www.caritasklinikum.de

Kategorie: Klinik-Nachrichten

„Das Schmerzempfinden ist so individuell wie der Mensch selbst“, sagt Dr. Maria Schlicher, Oberärztin in der Schmerzklinik des CaritasKlinikums Saarbrücken St. Josef Dudweiler. „Akute Schmerzen stellen in der Regel ein Warnsignal dar, das nach Behandlung der auslösenden Ursache wieder verschwindet. Wenn diese Schmerzen aber länger andauern, besteht die Gefahr, dass sich eine eigenständige Schmerzkrankheit entwickelt. Dabei können die körperlichen, psychologischen und sozialen Folgeerscheinungen bald eine größere Rolle spielen als die ursprüngliche Schmerzursache.“

Die komplexen bio-psycho-sozialen Zusammenhänge bei der Entstehung und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzen machen eine sorgfältige interdisziplinäre Diagnostik erforderlich. In der Schmerzklinik des CaritasKlinikums nimmt sich ein Spezialisten-Team viel Zeit, um dem Schmerzsyndrom eines jeden einzelnen Patienten auf den Grund zu gehen. Unter dem Motto „ausführlich – ganzheitlich – individuell“ arbeitet ein Team aus verschiedenen Fachärzten, speziell ausgebildeten Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergo- und Kreativtherapeuten und Psychologen eng zusammen. „Dabei schauen wir nicht nur dorthin, wo es weh tut, sondern untersuchen den ganzen Menschen und berücksichtigen auch seine Lebenssituation“, erklärt Dr. Maria Schlicher. „So können zum Beispiel eine Fehlstatik mit nachfolgenden funktionellen Störungen, ein bisher unbekannter Entzündungsherd oder Stress eine Schmerzsymptomatik erheblich negativ beeinflussen. Deshalb ist eine ganzheitliche und ausführliche Untersuchung Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung und wir müssen genau hinschauen, sonst können wir dem Patienten nicht gerecht werden.“

Mit den verschiedenen Blickwinkeln eines multiprofessionellen Teams und den diagnostischen Möglichkeiten des gesamten CaritasKlinikums wird gemeinsam mit dem Patienten seine Schmerzkrankheit analysiert und ein ambulant tragfähiges Therapiekonzept erarbeitet.

Manchmal geht es laut Schlicher auch darum, gefestigte negative Gedankenmuster zu durchbrechen: „Zum Beispiel haben viele Patienten die Meinung, dass sie sich bei Schmerzen nicht bewegen dürfen oder dass nur Medikamente oder Operationen den Schmerz lindern können.“ Um solche Denkweisen zu verändern, ist es wichtig die individuellen Schmerzmechanismen den Betroffenen genau zu erklären, denn nur dann kann eine vorgefertigte Meinung und Verhalten korrigiert werden.

Viele Patienten haben nach einer langjährigen Therapie-Odyssee bei dauerhaften Schmerzen teilweise auch hohe Erwartungen an die Schmerztherapie. „Wir formulieren mit den Patienten gemeinsam realistische Ziele, um sie dann dabei zu unterstützen, Schritt für Schritt mit kleinen Erfolgserlebnissen nach vorne gehen zu können“, führt Dr. Schlicher weiter aus.

Nach durchschnittlich zehn Tagen intensiver interdisziplinärer Schmerzanalyse durch das multiprofessionelle Team hat der Patient vieles erfahren und erlernen dürfen und seinen individuellen Werkzeugkoffer für Zuhause gepackt. Dieser erhält Werkzeuge aus verschiedenen sich verstärkenden Therapiemethoden, wie beispielsweise aus der Bewegungstherapie, sowie Schmerzbewältigungs- und Entspannungsverfahren mit individuellen Empfehlungen für den persönlichen Alltag. Hinzu kommt gegebenenfalls die Handhabung von erforderlichen Medikamenten und Hilfsmitteln. Zusätzlich wird den Patienten angeboten, sie ambulant weiter zu begleiten, was vielen ein Stück Sicherheit im Alltag bietet.

Dr. Maria Schlicher ist seit 2001 in der Schmerzklinik des CaritasKlinikums Saarbrücken tätig. „Man kann langfristig nur etwas erreichen, wenn man den Menschen ganzheitlich betrachtet und behandelt“, sagt die erfahrene Ärztin, die selbst lange Zeit in der Inneren Medizin gearbeitet hat und darüber hinaus die Zusatzbezeichnungen Spezielle Schmerztherapie und Palliativmedizin führt sowie diversere Fortbildungen in Akupunktur und Naturheilkunde absolviert hat.